In Radolfzell und weiteren Städten der Region wurden kürzlich anonym Zettel mit islamfeindlichem Inhalt verbreitet. Der Südkurier hat unter dem Titel Schmutzige Post im Briefkasten am 25.10.2012 darüber berichtet.

Der Vorstand des Trägervereins Weltkloster e.V. nimmt dazu wie folgt Stellung:

Solidaritätsbekundung gegen Fremdenfeindlichkeit

Wir können nicht verhindern, dass geistige Brandstifter das friedliche Zusammenleben von verschiedenen Kulturen und Religionen in Radolfzell zu stören versuchen. Wir können nicht verhindern, dass Menschen mit Feindbildern und Beleidigungen Hass und Zwietracht unter uns zu verbreiten suchen. Aber: Wir können uns gegen solches Gedankengut auflehnen, wir können jede und jeder einzelne den Anderen – in diesem Fall besonders unseren türkischen Nachbarn – die Hand reichen und Zuspruch schenken und die Betroffenen nicht mit den Diffamierungen alleine lassen.

Wohin eine passive Haltung und Verallgemeinerung führt, darauf weist besonders in diesen Tagen der Gedenkstein für Alice Fleischel am Seetorplatz hin, die am 22. Oktober 1940 allein wegen ihres Glaubens zusammen mit rund 300 anderen jüdischen Mitbewohnern von hier aus zur Vernichtung nach Gurs transportiert wurde.

Wir ermutigen alle Menschen guten Willens, sich schon in den Anfängen gegen solches Gedankengut und diffamierende Taten zu stellen und sich für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben in unserer Stadt einzusetzen. Wir möchten unseren türkischstämmigen Mitbürgern versichern, dass sie ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft sind und einen Anspruch darauf haben, dass ihre religiösen Gefühle respektiert werden. Die Beleidigungen und Bedrohungen sind das Werk von Kriminellen und nicht Ausdruck der breiten Bevölkerung in Radolfzell und Umgebung.