Pater Saju George, Indischer Jesuit und Bharata Natyam Tänzer, tanzt im Rahmen der Weltklostertage 2009 Themen aus hinduistischer und christlicher Tradition. Er erhielt nicht nur eine 7-jährige Tanzausbildung in verschiedenen klassischen indischen Tanzrichtungen, sondern auch eine Ausbildung in Gesang und im Spiel der Mridangam (der südindischen Trommel) sowie in Kampfsportarten und Yoga. Den Abschluß seines Theologie-Studiums bildete im Jahr 2005 seine Promotion über die religiös-philosophischen Grundlagen des klassischen Indischen Tanzes. Seit Sommer 2005 ist er in der Ausbildung der Jesuiten in Theologie, Kunst und Literatur, Tanz, Schauspiel und Yoga tätig. Darüber hinaus lehrt er Bharata Natyam, komponiert und schreibt Choreographien für neue Tänze sowie Tanzdramen, z. B. über Franz Xaver und Ignatius von Loyola. Von sich selbst sagt er: „Gott berief mich zum Priester und gab mir gleichzeitig die Gabe zu tanzen, um Sein Wort durch diese Form zu vermitteln.“
Die Geschichte der Jesuiten mit dem Tanz geht bis auf Claude-François Ménestrier (1631-1705) zurück, der nicht nur eine erste Geschichte des europäischen Balletts verfasst hat, sondern auch selbst Tänzer am Hof Ludwig des XIV. gewesen ist. Der Ordensgründer Ignatius von Loyola selbst lehrte seine geistlichen Söhne, Gott konkret in allen Bereichen des Lebens zu suchen und zu finden. Deshalb gilt wohl das Wort des Jesuiten Gaston Roberge auch hier: „An welchem Ort und vor welchem Publikum auch immer es sein mag – wenn ein Jesuit tanzt, verherrlicht er Gott […].“
Nach Abzug der Kosten wird die verbliebene Summe vom Eintritt gespendet. Alle Spenden gehen in ein Projekt der Jesuiten in der Nähe von Kalkutta, wo P. Saju seit Januar 2008 ein Internat aufbaut, das besonders Mädchen der dortigen Landbevölkerung einen Zugang zu Bildung und auch Kunst ermöglichen soll. Außerdem soll in diesem Zentrum der hinduistisch – christliche Dialog auf der Ebene von Spiritualität und Kunst (besonders Tanz) gepflegt werden.
Ort
Christuskirche, Brühlstraße 5, Radolfzell
Eintritt
Der Unkostenbeitrag beträgt 10 €