Interreligiös-monastischer Weltkloster-Dialog

Üben in Demut

Haltung der Passivität in schwierigen Zeiten ?

Ausgehend vom, in vielen geistlichen Traditionen zentralen Schulungsaspekt der  Demut und den jeweiligen Hintergründen zum spirituellen Verständnis hierzu sollen Ansätze von Hinnahme und Annahme, passiver und aktiver Haltung gegenüber gesellschaftspolitischen Herausforderungen erörtert werden.

Inwieweit stellen die klassischen Übungswege zur Herausbildung von Demut, wie beispielsweise jener der Benediktusregel, eine Hilfe zur  Akzeptanz schwieriger Situationen und einem lösungsorientierten Umgang mit ihnen dar?

Wie wirkt sich eine entsprechende Geistesschulung im Sinne einer heilsamen und gesunden  Persönlichkeitsentwicklung aus, die religionsübergreifend Resilienzbildung fördern und Ängsten entgegenwirken kann?

Die Dialogpartner vergleichen und untersuchen hierbei wesentliche Elemente unterschiedlicher religiöser Praxis, welche zu einer gefestigt zuversichtlichen Haltung in sich selbst sowie Einstehen für Frieden und Gerechtigkeit aus eigener Erkenntnis heraus führen sollen.

Denn insbesondere in den monastisch/ geistlichen Traditionen geht man davon aus, dass die klassischen Übungswege einer recht verstandenen Demut einen zentralen Ansatz darstellen, eigene Stabilität zu erlangen und auf unterschiedliche Umfelder stärkend und verbindend zu wirken.

Ein Beitrag auf „Deutsche Welle“:

Wenn Sufis und Hindus mit Benediktinern beten

Dialogpartner vor Ort

Br. Jakobus Geiger OSB, Abtei MünsterschwarzachBr. Jakobus Geiger OSB, Abtei Münsterschwarzach, studierte Theologie und trat 1981 in den Benediktiner-Orden ein. Neben Auslandsaufenthalten in Japan durchlief er eine Zen Schulung beim kürzlich verstorbenen Pater Willigis Jäger OSB und ist heute Leiter des Gästehauses der  Abtei Münsterschwarzach. Der Schwerpunkt seiner Meditations- und Lehrtätigkeit ist die Kontemplation. Sein Interesse gilt darüberhinaus auch der eremitisch orientierten Lebensweise.

Br. Raphael Gratzer OSB, Europakloster Gut Aich, Theologe und geistlicher Begleiter. Nach seinem einstigen Beruf als Soldat und Seelsorger beim Militär ist er nach seiner Ordination nun als Cellerar des Klosters, im Gästebereich und in der dortigen Gold- und Silberschmiede tätig. Sein besonderes Interesse gilt dem Gärtnern.

 

Hüseyin Haybat, The Foundation International Sufi Centre 1923, studierte Wirtschaftsinformatik und arbeitet heute in der Softwareentwicklung. Seit 1993 ist er Mitglied der Inayati Order und Schüler von Shaikh ul Mashaik Mahmood Khan, dem Neffen des indischen Sufi-Meisters und -Musikers Hazrat Inayat Khan, welcher den Sufismus Anfang des 20. Jahrhunderts im Westen bekannt machte. Hüseyin Haybat hält Vorträge innerhalb interreligiöser Dialogveranstaltungen als auch im Rahmen von Lehrtätigkeiten seines Ordens, insbesondere zu Themen der islamischen Mystik.

Br. Thomas Hessler OSB, Europakloster Gut Aich, Administrator des Europaklosters Gut Aich, Theologe und Mitbegründer des Klosters Gut Aich ist neben seinen vielfältigen Aufgaben im Bereich der Naturheilkunde insbesondere auf dem Gebiet gestalterischer Kunst tätig. Als Leiter der hiesigen Kunstwerkstätten wirkt er auch für externe Auftraggeber und ist  seit 1996 Inhaber eines Kunstateliers. Vieles hier vor Ort wurde von ihm gestaltet.

Bhikshu Tenzin Peljor, Tibethaus Frankfurt, wurde im Jahr 2006 von S.H. dem Dalai Lama zum Mönch vollordiniert. Ringu Tulku Rinpoche berief ihn 2007 zum Residenzmönch von Bodhicharya Deutschland e.V. in Berlin. Das Zentrum gehört zur Kagyu Tradition des Tibetischen Buddhismus und folgt einem offenen, nicht-sektiererischen Ansatz anderen tibetischen Schulen gegenüber. Tenzin Peljor studierte in Italien, am Istituto Lama Tzong Khapa, welches der Gelug Tradition zugehörig ist. Er ist Lehrer und Mitarbeiter des Tibethauses Deutschland, Vorstandsmitglied der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO) sowie Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Zudem engagiert er sich sozial, gibt Vorträge, Meditationen und Studienkurse zum Buddhismus.

Christoph Truttmann (Foto Krishna Premarupa Dasa), Beisitzer

Krishna Premarupa Das, römisch-katholisch erzogen entschied sich 2001 für das Mönchsleben und wurde in Indien in die Bhakti-Yoga Tradition des Gaudiya-Vaishnavatums eingeweiht, in welcher er bisher als Priester des Krishna Tempels Zürich fungierte. Darüber hinaus absolviert er aktuell ein Studium des Bhagavat Purana in Indien, übt Lehrtätigkeiten aus, ist Gründungsmitglied des Schweizerischen Dachverbandes für Hinduismus und Vorstandsmitglied im Züricher Forum der Religionen.

 

Mehmet Ungan, The Foundation International Sufi Centre 1923, ist Soziologe, Musiker, Dozent und Vorstandsvorsitzender der Orientalischen Musikakademie Mannheim e.V.. Seit fast 30 Jahren arbeitet er mit sozial benachteiligten Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, bei der die integrierende Kraft der Musik eine bedeutende Rolle spielt. Er ist Lehrbeauftragter der Goethe Universität Frankfurt für islamisch-mystische Musik und Mitbegründer der Sufigemeinschaft Gayanshala.

 

Gäste via Zoom

Rabbiner Tom Kucera, Liberale jüdische Gemeinde Beth Shalom, München

Sr. Canisia Mack SCSC, Kloster Hegne der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, Allensbach

Dr. Nicola Towfigh, Baha’i-Gemeinde Münster, Runder Tisch der Rel. Deutschland

Leitung und begleitende Moderation

Alexandra Mann, M.A., Religionswissenschaftlerin. Geschäftsführung, 1.Vorsitzende Trägerverein Weltkloster e.V..

Veranstalter: Weltkloster in Kooperation mit dem Europakloster Gut Aich

Schirmherr: Prof. Dr. Frido Mann