Religionsfreiheit unter Druck

Um dem Recht auf Religionsfreiheit als ein Menschenrecht Ausdruck zu verleihen, eröffnete die Katholische Akademie des Bistums Fulda in Kooperation mit Missio im November die Ausstellung „Religionsfreiheit unter Druck – Christen in Gefahr“, an der auch Bischof Gerald Mamman Musa aus der Diözese von Katsina (Nigeria) teilnahm.

Anhand der Themenkomplexe Religionsfreiheit in Gefahr, Religiöser Fundamentalismus und Nationalismus sowie Autoritäre Regime skizzierte Alexandra Mann aktuelle Notstände von Verfolgung und Terror gegenüber Christinnen und Christen sowie Angehörigen anderer Religionen und deren Ursachen und Mechanismen, welche phänomenologisch zu erörtern von tragender Bedeutung für Prävention und Konfliktlösung sind.

Hierbei spielen im Bereich religiöser als auch politisch-ideologischer Radikalisierung u.a. sozio-ökonomische Faktoren und die Suche nach einer bestimmten Identität als Zugehörigkeitselement eine Rolle; im Bereich autoritär aufgebauter Machtstrukturen werden die Ausübung religiöser Lehre und Praxis stark eingeschränkt, bewusst reglementiert, extremistisch ideologisierte Einflussnahme ausgeübt oder ganz unter Strafe gestellt.

von links: Frau Silvia Wüllner, Missio-Referentin des Bistums Fulda, Alexandra Mann, Geschäftsführerin Weltkloster TV, Bischof Gerald Mamman Musa/ Diözese Katsina/ Nigeria, Gunter Geiger, Direktor und Leiter Katholische Akademie des Bistums Fulda

In dem anschließenden Vortrag von Bischof Musa A Light that shines in darkness, in welchem er insbesondere auf die Situation von verfolgten Christinnen und Christen, aber auch auf die Friedensarbeit von Musliminnen und Muslimen in seinem Umfeld hinwies, verdeutlichte der Geistliche die bedeutsame, traditionsübergreifende Rolle religiöser Führender weltweit, geschwisterlich Kräfte zu bündeln und interreligiöse Initiativen zu stärken, die sich im Namen aller Verfolgten für Mit-Menschlichkeit und Schutz auf freie Religionswahl konstruktiv auswirkten.

Hierzu gehörten das Erschließen gemeinsamer sozialer und wirtschaftlicher Räume um sozio-politischen Problemen wie Armut, Marginalisierung und schwacher staatlicher Kontrolle entgegenwirken zu können sowie die Förderung traditioneller Werte der Toleranz, wie man sie beispielsweise in der Hausa Kultur vorfindet.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die Bedeutung afrikanischer Dialoginitiativen verwiesen, welche u.a. von Religions for Peace und dem Auswärtigen Amt gefördert werden:

in kontinuierlich stattfindenden, virtuellen Dialogen wird dargelegt, warum religiöse Akteure aus verschiedenen Glaubensrichtungen in ganz Afrika als wichtige Partner bei der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter, der Bewältigung des demografischen Wandels und der Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung angesehen werden sollten. Ihr Potential, aktiv die Friedenspolitik voranzutreiben ist immens (www.rfpasia.org).

Alexandra Mann