Interreligiös-monastischer Weltkloster-Dialog
Stirb und Werde – Transformationsprozesse für den Einzelnen und für die Gesellschaft
Auch wenn es uns gesamtgesellschaftlich nicht immer so stark vor Augen geführt wurde: die Menschheit lebte stets mit Einbrüchen – nicht nur in der jetzigen, für uns Europäerinnen und Europäer besonders konfliktbeladenen und verunsichernden Zeit.
Wäre dies den unterschiedlichen Kulturen und Religionen vor uns nicht bewusst gewesen, hätten sich viele Ansätze von Geistes- und Emotionsschulung, welche wir in unterschiedlichen Traditionen vorfinden, wohl weit weniger stark entwickelt und herausgebildet als es der Fall war.
Der lösungsorientierte Umgang mit Strukturen in Psyche und Geist, wie sie heute etwa auch in kognitiver Verhaltenspsychologie und auf Gebieten von Neurowissenschaft und Empathieforschung thematisiert werden, war hierbei oft zentrales Anliegen wegweisender, religiös begründeter Konzepte einzelner spiritueller Übungspfade auf dem Gebiet von Entwicklung und Pflege mentaler Gesundheit.
Die aktuell dringend benötigte Schulung in der Befähigung zu Resilienz, vertrauensvoller Hinwendung und Bezogenheit aufeinander und somit Zukunftsfestigkeit ist hierbei unabdingbar um mit uns und die Umwelt schädigenden Mustern und Konditionierungen umgehen und somit unser Umfeld heilsam gestalten zu lernen.
Erst wenn wir diese Erkenntnisse ernst nehmen, wird es uns gelingen, positiv und selbstwirksam auf inneres und äußeres Geschehen Einfluss zu nehmen und wesentliche Weichenstellungen in Richtung einer stabilen, gesunden und von mitfühlender Interaktion getragenen Gestaltung unserer persönlichen und globalen Zukunft, vorzunehmen.
Ordinierte und monastische Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionen werden sich darüber austauschen, welche konkreten und für sie heilsamen Schritte ihrer jeweiligen Praxis ihnen Stabilität und Geistesruhe verliehen haben, wie sie mit Um- und Einbrüchen zurechtkamen und daraus resultierenden Einsichten in das Zusammenspiel von Vertrauen und Transformationsprozessen gewannen.
Einzelne Felder und Bezugspunkte sollen während unserer Dialogtage abends und mit einer, das Treffen abschließenden interreligiösen Konzert- und Dialogrunde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Gäste, welche am 09., 10. oder 11. Mai zu einer abendlichen Einheit (19:30-21:00) von gemeinsamer spirituellen Praxis (Meditationen, Texte, Rituale) mit Reflexion und Gelegenheit zum Austausch hinzukommen möchten, bitten wir um Anmeldung über gutaich@europakloster.com
Für das interreligiöse Konzert richten sie bitte ebenfalls eine Anmeldung an obige Adresse.
Genauere Informationen finden Sie unter:
Dialogpartner vor Ort
Br. Jakobus Geiger OSB, Abtei Münsterschwarzach, studierte Theologie und trat 1981 in den Benediktiner-Orden ein. Neben Auslandsaufenthalten in Japan durchlief er eine Zen Schulung beim verstorbenen Pater Willigis Jäger OSB. Er war über 12 Jahre Leiter des Gästehauses der Abtei Münsterschwarzach. Der Schwerpunkt seiner Meditations- und Lehrtätigkeit ist die Kontemplation, die er in vielen Kursen seit 1995 vermittelt.
Br. Raphael Gratzer OSB, Europakloster Gut Aich, Theologe und geistlicher Begleiter. Nach seinem einstigen Beruf als Soldat und Seelsorger beim Militär ist er nach seiner Ordination nun als Cellerar des Klosters, im Gästebereich und in der dortigen Gold- und Silberschmiede tätig. Sein besonderes Interesse gilt dem Gärtnern.
Hüseyin Haybat, The Foundation International Sufi Centre 1923, studierte Wirtschaftsinformatik und arbeitet heute in der Softwareentwicklung. Seit 1993 ist er Mitglied der Inayati Order und Schüler von Shaikh ul Mashaik Mahmood Khan, dem Neffen des indischen Sufi-Meisters und -Musikers Hazrat Inayat Khan, welcher den Sufismus Anfang des 20. Jahrhunderts im Westen bekannt machte. Hüseyin Haybat hält Vorträge innerhalb interreligiöser Dialogveranstaltungen als auch im Rahmen von Lehrtätigkeiten seines Ordens, insbesondere zu Themen der islamischen Mystik.
Br. Thomas Hessler OSB, Europakloster Gut Aich, Administrator des Europaklosters Gut Aich, Theologe und Mitbegründer des Klosters Gut Aich ist neben seinen vielfältigen Aufgaben im Bereich der Naturheilkunde insbesondere auf dem Gebiet gestalterischer Kunst tätig. Als Leiter der hiesigen Kunstwerkstätten wirkt er auch für externe Auftraggeber und ist seit 1996 Inhaber eines Kunstateliers. Vieles hier vor Ort wurde von ihm gestaltet.
Pater Sebastian Painadath SJ ist indischer Jesuit und promovierte in Tübingen. Er gründete im Auftrag der Jesuitenprovinz 1987 in Kalady/Südindien den christlichen Ashram Sameeksha – Centre for Indian Spirituality, den er bis heute als Dialogzentrum leitet. Pater Sebastian Painadath steht mit seiner Person für eine lebendige Begegnung östlicher und westlicher Spiritualität und setzt sich verstärkt für den Dialog auf der Ebene der Erfahrung ein. Seit über 30 Jahren leitet er alljährlich Meditationskurse und Dialogseminare in Zusammenarbeit von Missioin Deutschland und Österreich. Er hat 40 Bücher auf Deutsch, Englisch und in seiner Heimatsprache und viele Artikel veröffentlicht.
Bhikshu Tenzin Peljor, Tibethaus Frankfurt, wurde im Jahr 2006 von S.H. dem Dalai Lama zum Mönch vollordiniert. Ringu Tulku Rinpoche berief ihn 2007 zum Residenzmönch von Bodhicharya Deutschland e.V. in Berlin, wo er viele Jahre als Residenzmönch und Vorstandsmitglied wirkte. Tenzin Peljor studierte in Italien, am Istituto Lama Tzong Khapa, welches der Gelug Tradition zugehörig ist. Er ist Lehrer und Mitarbeiter des Tibethauses Deutschland, Vorstandsmitglied der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO) sowie Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union (DBU). Zudem engagiert er sich sozial, z. B. im Gefängnis, gibt Vorträge, Meditationen und Studienkurse zum Buddhismus.
Krishna Premarupa Das, römisch-katholisch erzogen entschied sich 2001 für das Mönchsleben und wurde in Indien in die Bhakti-Yoga Tradition des Gaudiya-Vaishnavatums eingeweiht, in welcher er bisher als Priester des Krishna Tempels Zürich fungierte. Darüber hinaus absolviert er aktuell ein Studium des Bhagavat Purana in Indien, übt Lehrtätigkeiten aus, ist Gründungsmitglied des Schweizerischen Dachverbandes für Hinduismus und Vorstandsmitglied im Züricher Forum der Religionen.
Mehmet Ungan, The Foundation International Sufi Centre 1923, ist Soziologe, Musiker, Dozent und Vorstandsvorsitzender der Orientalischen Musikakademie Mannheim e.V.. Seit fast 30 Jahren arbeitet er mit sozial benachteiligten Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund, bei der die integrierende Kraft der Musik eine bedeutende Rolle spielt. Er ist Lehrbeauftragter der Goethe Universität Frankfurt für islamisch-mystische Musik und Mitbegründer der Sufigemeinschaft Gayanshala.
Impuls-Gäste via Zoom
Timuray Boyraz, Bektaschi Tradition, Alevitisch-Bektaschitisches Kulturinstitut, Hausen
Sheikh-ul-Maishaikh Mahmood Khan, The Foundation International Sufi Centre 1923
Sr. Canisia Mack SCSC, Kloster Hegne der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, Allensbach
Oliver Petersen M.A., buddhistischer Lehrer am Tibetischen Zentrum e.V. Hamburg
Dr. Nicola Towfigh, Baha’i-Gemeinde Münster, Runder Tisch der Rel. Deutschland
Konzept/ Leitung/ Moderationen
Alexandra Mann, M.A., Religionswissenschaftlerin.
Geschäftsführung, 1.Vorsitzende Trägerverein Weltkloster e.V..
Veranstalter: Weltkloster e.V. in Kooperation mit dem Europakloster Gut Aich