Spirituelle Praxis- Verwurzelung im Eigenen als Ausgangspunkt zur Akzeptanz des Anderen
„If you are deeply rooted in your tradition…you don’t have to be afraid of immersing yourself in another religion. It’s not a question of compromise, saying I’ll accept this, but not that. No. I accept everything! But I accept it from [within] my everything. It’s a meeting from faith to faith….“
Pierre-François de Béthune OSB, Kloster Saint-André de Clerlande, Belgien
Mehrere Tage werden geistliche Vertreter unterschiedlicher Religionen zu Gast in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach sein und sich im gemeinsamen Austausch mit ihren jeweiligen traditionellen Wurzeln und Wegen auseinandersetzen. Im Zentrum steht hierbei das Teilen individueller Erfahrungswerte und Formen spiritueller Praxis. Ergänzend werden wir uns den Fragen widmen, welche Rolle das Beheimatetsein in der eigenen Tradition und kontemplativen Schulung bei dem sich Einlassenkönnen auf andersartig erscheinende Denk- und Interpretationsmodelle spielt und ob es gelingen könnte, aus dem Aspekt der Akzeptanz Momente des gegenseitigen Verstehens und Erkennens erlebbar zu machen.
Dialogpartner
Br. Jakobus Geiger OSB studierte Theologie und trat 1981 in den Benediktiner-Orden ein. Bei Pater Willigis Jäger OSB durchlief er eine Zen Schulung und ist heute Leiter des Gästehauses der Abtei Münsterschwarzach. Der Schwerpunkt seiner Meditationsarbeit ist die Kontemplation.
Bhikshu Tenzin Peljor wurde im Jahr 2006 von S.H. dem Dalai Lama zum Mönch vollordiniert. Ringu Tulku Rinpoche berief ihn 2007 zum Residenzmönch von Bodhicharya Deutschland e.V. in Berlin. Das Zentrum gehört zur Kagyu Tradition des Tibetischen Buddhismus und folgt einem offenen, nicht-sektiererischen Ansatz anderen tibetischen Schulen gegenüber. Tenzin Peljor studiert in Italien, am Istituto Lama Tzong Khapa, welches der Gelug Tradition zugehörig ist. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Buddhistischen Ordensgemeinschaft (DBO), engagiert sich sozial und gibt Vorträge, Meditationen und Studienkurse zum Buddhismus.
Krishna Premarupa Das, römisch-katholisch erzogen entschied sich 2001 für das Mönchsleben und wurde in Indien in die Bhakti-Yoga Tradition des Gaudiya-Vaishnavatums eingeweiht, in welcher er seitdem als Priester und Leiter des Krishna Tempels Zürich fungiert. Darüberhinaus absolviert er aktuell ein Studium des Bhagavat Purana in Indien, übt Lehrtätigkeiten aus, ist Gründungsmitglied des Schweizerischen Dachverbandes für Hinduismus und Vorstandsmitglied im Züricher Forum der Religionen.
Hüseyin Haybat studierte Wirtschaftsinformatik und arbeitet heute in der Softwareentwicklung. Seit 1993 ist er Mitglied des International Sufi Movement und Schüler von Shaikh ul Mashaik Mahmood Khan, dem Neffen des indischen Sufi-Meisters und -Musikers Hazrat Inayat Khan, welcher den Sufismus Anfang des 20. Jahrhunderts im Westen bekannt machte. Hüseyin Haybat hält Vorträge innerhalb interreligiöser Dialogveranstaltungen als auch im Rahmen von Lehrtätigkeiten seines Ordens, insbesondere zu Themen der islamischen Mystik.
Pfarrer Dr. Markus Beile studierte Philosophie und evangelische Theologie. Sein Vikariat absolvierte er in Freiburg, Mannheim und Barcelona. Von 1996-2005 war er Pfarrer in Immenstaad am Bodensee; von 2005-2008 Auslandspfarrer in Singapur. Seit seiner Promotion an der Universität Zürich ist er nun als Pfarrer und Religionslehrer in Konstanz sowie als Buchautor tätig; zudem widmet er sich dem interreligiösen Dialog.
Leitung
Alexandra Mann, M.A., Religionswissenschaftlerin, Geschäftsführerin und Vorsitzende des Trägervereins Weltkloster e.V..