Vortrag von Dr. Rupert Neudeck
Zu einigen aktuellen Feldern der humanitären Bewegung: Die großen Konflikte der Zeitgeschichte schienen alle zu Ende zu sein, als die Mauer in Berlin und zwischen Ost und West eingerissen wurde. Manch einer sprach geradezu vom „Ende der Geschichte“, der andere von der „Friedensdividende“, andere von einem „Zeitalter der Ab-Rüstung“. Die Personenminen wurden 1997 geächtet, ein Außenminister sprach vom „Ende einer ganzen Waffengattung“.
Wo stehen wir heute? Wo liegen die großen Herausforderungen für uns Europäer und Deutsche in einer Welt, in der wir immer weniger den Ton angeben? Worauf müssen wir unsere Euro-Arroganz hin reduzieren, um weiter am Frieden und der Wohlfahrt der Völker zu arbeiten? Wie können wir unseren Wohlstands-Kapitalismus so bezwingen, dass wir nicht mehr nur Unheilsbringer auf dem Globus sind? Das sind einige der Fragen, die Rupert Neudeck an diesem Abend ansprechen wird.
Referent
Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, studiert u.a. Jura und Theologie und schließt sich dem Jesuitenorden an. Nach seinem Austritt nimmt er das Studium wieder auf und promoviert mit einer Arbeit über „Politische Ethik bei Jean Paul Sartre und Albert Camus“ zum Doktor der Philosophie. Von 1977 bis 1997 ist er Redakteur beim Deutschlandfunk. 1979 gründet er mit Unterstützung von Heinrich Böll das deutsche Komitee „Ein Schiff für Vietnam“ aus dem sich 1982 das Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte entwickelt. 1998 gibt Rupert Neudeck den Vorsitz der Organisation ab und ist bis 2003 Sprecher der Organisation. Im April 2003 gründet er mit Aiman Mayzek, einem deutsch-syrischen Muslim und dem Baumeister Josef Grundner das Projekt Grünhelme. Dr. Rupert Neudeck ist Autor zahlreicher Bücher, in denen er seine Erfahrungen aus verschiedenen Projekten in den Krisenregionen dieser Erde beschreibt. Für seine Arbeit erhielt er viele Auszeichnungen, u.a. die Ehrendoktorwürde der Universität Münster, den Europäischen Sozialpreis und den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Ort
Tagungs- und Kulturzentrum Milchwerk, Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell.
Eintritt
Der Unkostenbeitrag beträgt 5 €, für Jugendliche ist der Eintritt frei.